Frühjahrszeit ist bekanntlich Hoppelzeit (auch anderswo), das frische zarte Grün peppt geschmacklich ungemein auf, und so wurde erinnerlich der feinen Versuchung in Schokoladenweinsauce gehuldigt. Es half also nichts, Kaninchenleber wurde geordert und zu später Stunde in rasch zu vollbringender Fertigung aufgetischt für Besuch, der das noch nie verspeist hatte, was sich im Nachhinein als vorangeganger Verlust köstlichster kulinarischer Möglichkeiten entpuppte.
Zeitig photographieren zu Sonnenschein klappt nur einmal
Das Kaninchenleber-Rezept wurde zum Blogevent Chocolat zufällig entdeckt und gehört seitdem zum ständigen Hochgenuss, der milde Schokoladentöne mit fruchtiger Obstnote (die überreife Birne!) an stimmig verbindenden Weißweine zu höchster Eleganz führt.
Zwar wurde mit Rücksicht auf den gar nach vollendeter Kost hungrigen Besuch die Birne geschält, das machte aber nicht so viel aus, besser klappt es schon aus Zusammenhaltgründen dann aber ungeschält. Der verwendete Wein aus Penedes war einen kleinen Tick zu dominant mit der mineralischen Struktur, ein unauffälligerer eignet sich etwas besser.
Der Genuss nach nur wenigen Minuten Zubereitungszeit lässt sich hingegen mit immer länger andauernden Verzückensbekundungen und Abschlecken beschreiben, die unvergleichlich schmeckende Kaninchenleber auf den Punkt leicht rosa im Zusammenspiel mit dem Bärlauch und verwegen kämpfend um die Aufmerksamkeit des Obstes unterstrichen von der sittsam einfügenden Schokolade lässt nur eines sagen — äußerst superb!
Wer das noch nie zubereitet hat, kann im Kaninchenlebergeschäft nicht mehr mitreden; köstlichst zu empfindendes Aufspüren vergessener Kochkunst die Belohnung.
Noch ist Zeit, noch gibt es Bärlauch, noch frisches Frühjahrskaninchen, der Rest ist Verve.